Geschichte : Aids-Hilfe Schweiz

Geschichte der Aids-Hilfe Schweiz

Die Aids-Hilfe Schweiz wurde am 2. Juni 1985 unter dramatischen Umständen gegründet – begleitet von grosser medialer Aufmerksamkeit.

Zu Beginn der 1980er-Jahre tauchte in der westlichen Welt eine neue unheimliche Krankheit auf. Bald war klar, dass es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit handelte, die nicht heilbar war – jedenfalls nicht auf die Schnelle. 1985 war das HI-Virus identifiziert und Aids als Schreckgespenst in aller Munde. Zahlreiche Männer und Frauen, darunter viele Homosexuelle – man nannte Aids auch «Schwulenseuche» oder «Schwulenpest» – und Drogenabhängige, starben. Die Medien veröffentlichten schockierende Bilder und Gesundheitsämter, Mediziner, Politiker und Präventionsfachleute übten sich im «richtigen» Umgang mit der Epidemie.

Wie motiviert und befähigt man alle Mitglieder einer Gesellschaft, sich vor dem HI-Virus zu schützen und bereits Erkrankte nicht auszugrenzen?

Keine einfache Aufgabe, doch die Schweiz löste sie bravourös, mit Mut und Engagement. Seither hat sich viel geändert. HIV hat in der Schweiz an Dramatik verloren, immer weniger Menschen sterben an Aids. Heute führen viele Menschen mit HIV – dank Therapien – ein gutes Leben. Doch das Leben mit dem Virus ist nicht immer einfach. Etliche Betroffene wagen es nicht, über ihre Infektion zu sprechen, erleben in ihrem Alltag Ausgrenzung und fühlen sich alleingelassen.

Die Aids-Hilfe Schweiz blickt auf die letzten dreissig Jahre zurück und lässt Menschen zu Wort kommen, welche die Aidsprävention und die Arbeit für die Betroffenen geprägt haben. Zeitdokumente zeigen, wie sich das Bild des HI-Virus gewandelt hat.

Vieles hat sich verändert, doch einiges ist geblieben: Noch immer bietet das Kondom den besten und billigsten Schutz vor einer HIV-Übertragung. Und die Menschen mit HIV sind heute mehr denn je auf die Solidarität ihrer Mitmenschen angewiesen. Prävention, Solidarität und Hilfe für Betroffene werden auch in Zukunft die wichtigen Aufgaben der Aids-Hilfe Schweiz sein.

Zeitdokumente:

«Ich bin homosexuell und ich habe Aids»

Der TV-Journalist André Ratti erklärt öffentlich: «Ich bin homosexuell und ich habe Aids.» Als Präsident der Aids-Hilfe Schweiz will er mit diesem Bekenntnis die Prävention dieser Krankheit verstärken und sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Ratti stirbt im Oktober 1986.

«Schirmbild» vom 3. Juli 1985 (Quelle: SF Videoportal)

«Dieses kleine Ding entscheidet über Leben oder Tod …»

Charles Clerc zieht sich 1987 während der «Tagesschau» vor laufender Kamera ein Kondom über den Mittelfinger und erregt damit internationale Aufmerksamkeit. Dieser Moment ging in die Geschichte der Schweizer HIV/Aids-Prävention ein.

«Tagesschau» vom 3. Februar 1987 (Quelle: SF Videoportal)

«Ich kann nicht mehr leben wie Ihr Negativen»

Von 1987 bis 1989 begleitet der Fotograf Koni Nordmann den ersten Aidspfarrer Europas, Heiko Sobel, durch seinen Arbeitsallltag. Aus dem Langzeitprojekt entsteht das Buch und die Ausstellung «Aids-Zeit. Ich kann nicht mehr leben wie Ihr Negativen», die zeigt, wie HIV-Positive und Aidskranke in den Anfangsjahren dieser Krankheit in der Schweiz lebten, betreut wurden und starben. Das Buch, 1990 im Zürcher Verlag Der Alltag erschienen, ist vergriffen.

Weitere Bilder aus dem Buch finden Sie auf koni.nordmann.ch sowie einen «Tageschau»-Beitrag zur Ausstellung im Musée de l'Elysée.

Plakate der STOP AIDS / LOVE LIFE-Kampagne von 1987 bis heute.

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